Führung ist kein Ratespiel

Was passiert, wenn Erwartungen unausgesprochen bleiben

„Das hätte ich mir aber anders vorgestellt.“
„Ich dachte, das ist doch klar.“
„Ich bin davon ausgegangen, dass …“

Sätze wie diese höre ich oft – in Gesprächen mit Führungskräften.
Und genauso oft auf Seiten der Mitarbeitenden.
Beide Seiten glauben, es sei doch offensichtlich.
Was genau? Erwartungen.

Aber das ist ein Trugschluss.
Denn Erwartungen, die nicht ausgesprochen werden, führen nicht zu Orientierung.
Sondern zu Verwirrung, Frust und Schuldzuweisungen.

Erwartungen wirken immer – auch unausgesprochen

Selbst wenn Du nichts sagst, sendest Du Signale.
Du erwartest Pünktlichkeit, auch wenn Du sie nie thematisierst.
Du willst Eigenverantwortung, ohne sie wirklich einzufordern.
Du setzt voraus, dass Dinge erledigt werden – auch ohne klare Absprache.

Das Problem ist nicht, dass es Erwartungen gibt.
Das Problem ist, dass sie oft nicht sichtbar sind.
Nicht greifbar. Nicht überprüfbar.

Die Folge: Missverständnisse, Spannung, Rückzug

Wenn Menschen nicht wissen, was genau von ihnen erwartet wird,
werden sie vorsichtig.
Oder hektisch.
Oder passiv.
Sie tappen im Nebel.

Und der Preis?
Unklare Ergebnisse, enttäuschte Führungskräfte, verunsicherte Teams –
und eine Kommunikation, die eher rückwärtsgewandt ist als zukunftsgerichtet.

Führung heißt: Erwartungen benennen, nicht vermuten

Erwartungen sind kein Machtinstrument.
Sie sind ein Führungsinstrument.
Sie schaffen Klarheit, Struktur, Verlässlichkeit.

Aber nur, wenn sie ausgesprochen, eingeordnet und nachvollziehbar sind.

Dazu braucht es drei Dinge:
– Reflexion: Was erwarte ich wirklich?
– Kommunikation: Habe ich es klar gesagt?
– Rückkopplung: Wurde es verstanden?

Die bittere Wahrheit:

Wenn Erwartungen unausgesprochen bleiben,
ist nicht das Team schuld.
Sondern die Führung unklar.

Fazit: Klare Erwartungen sind kein Risiko. Sie sind ein Dienst.

Erwartungen helfen nicht nur Dir.
Sie helfen auch denen, die mit Dir arbeiten.
Denn Klarheit schafft Sicherheit.
Und Sicherheit schafft Leistung.

Führung bedeutet nicht, dass Du alles vorgibst.
Aber Du gibst den Rahmen.
Und der beginnt mit dem, was Du erwartest – und was nicht.

Dein nächster Schritt

Wenn Du das Gefühl hast, dass „eigentlich alles klar“ sein müsste –
aber es trotzdem hakt, knirscht oder kippt:
Dann lohnt sich der Blick nach innen.

Ich begleite Führungskräfte dabei, genau hinzuschauen, klarer zu kommunizieren und wirksamer zu führen.
Nicht durch mehr Kontrolle, sondern durch mehr Bewusstsein.

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